Nun sprich dein göttliches „Es werde!“
Ich bin dem Tode nah,
Nichts hält mich auf und alles dringt zur Erde,
zur Erde, die mich einst gebar.
Ich hab‘ mich totgerungen,
an unstillbarer Himmelslust,
der Schmerz ist nun verklungen,
und mit dem Himmel auch die Lust.
In Leib- und Seelenmächten,
erstarrt in Ketten der Natur,
vermag ich keinen Reim zu flechten,
ein sterbendes Verlangen bleibt mir nur.
Doch seh‘ ich da die Wolken fliegen,
am himmelblauen Firmament,
wie sie zerreißen und vergehen,
sich türmen stolz und ungehemmt.
Ich sehe auch das Licht der Sonne,
das Wolken hell zum Glänzen bringt.
Ich spür‘ auch etwas von der Wonne,
die leise durch den Äther klingt.
Da höre ich in meinem Herzen,
ein Lied, ganz leise, aber froh:
Es wird sich einmal alles wenden,
es bleibt nicht so.
Der Schöpfer aller Welten,
der Ursprung alles Lichts,
wird einmal bei uns zelten,
uns fehlt dann nichts.
Das Dunkel wird verschwinden,
die Wende ist vollbracht,
als Christ‘ in seinem Sterben
das Leben hat gebracht.
Noch trauert alles Dunkel,
wir warten auf den Tag,
der ganz gewiß wird kommen,
was immer sich zutrag.
Drum stehe auf aus deiner Nacht,
dein Tag ist heute schon.
Die Fesseln fallen von dir ab.
Es führt dich Gottes Sohn.