Du Lust in allem Wehen,
du grüner Blätter Drang.
O frische Kraft der Erde,
der Winter war so lang.
Das Herz will mir zerspringen,
mir ist so hell und frei.
Das Bächlein will anstimmen,
dass es nun Frühling sei.
Noch schläft sie wie ein Riese,
die neue Frühlingszeit,
doch ist’s, als ob ihr’s bliese
ins alte Sterbekleid.
Ein Vöglein hör ich singen,
ich kann es gut versteh‘n:
„Was heute will beginnen,
soll ewig nicht vergeh‘n!“
Doch in den hellen Stimmen,
ist auch ein leiser Schrei, –
dass alle Welt vergehet
im Sterbeneinerlei.
Und sieh‘, die Sonn will schwinden
Im Wolkenhimmelsgrau,
und alle Luft will sinken
zu schwerem, dunklen Blau.
Und dunkel ist’s geworden,
in meinem Innern bang, –
da hört ich einen andern,
unsagbar holden Klang.
In allem Sterben-Müssen,
war hell ein andrer Schrei,
er kam vom Kreuze Chrisi, –
dass ew’ger Friede sei.
Ach möchte alles werden
zur schönen Frühlingsau,
aus Totenfeldern Gärten
mit Blumen himmelsblau.