Christus allein

Texte, Lieder, Gedichte, Audio und Videos zum christlichen Glauben

Wozu beten?

  • Als Kind habe ich manchmal gebetet,
    … dass das Christkind mir etwas Besonderes bringen möchte
    … als meine Mutter krank wurde
    … als ich große Angst hatte
  • Dann habe ich das Beten ganz vergessen,
    … heute betet niemand mehr in meiner Familie
    … meine Freunde auch nicht
    … und alle sagen, das Beten bringt ja auch nichts
  • Aber warum beten manche Leute heute immer noch?
    … Gibt es vielleicht doch jemand, der das Gebet hört?
    … Ist es vielleicht doch ein Ausweg, wenn nichts und niemand mir hilft?
    … Sollte ich es doch auch wieder versuchen?

Beten heißt: Warten auf Gott

„Es ist immer tief beschämend, daß einer, der dem Christentum fremd gegenüberstand, es gewesen ist, der den schönsten, den wahrsten Ausdruck für den Sinn des Gebets gefunden hat. Nietzsche hat einmal so beiläufig hingeworfen, daß das Gebet ein ständiges Warten auf das Nahekommen Gottes sei.“ (M.Haug, Er ist unser Leben, 1952, J.F.Steinkopf Verlag, Stuttgart, Nr.592)

Beten heißt: Kraft schöpfen

„In einer Gesellschaft hervorragender Tonkünstler, in der sich auch Joseph Haydn (1732-1809)befand, wurde die Frage aufgeworfen, wie man die durch Arbeit ermattete Kraft am schnellsten und besten wieder auffrischen könne. Einer sagte, ihm helfe in solchem Falle eine Flasche Champagner; ein anderer riet, in eine anregende gute Gesellschaft zu gehen. Haydn aber sprach: „Ich habe in meiner Wohnung eine kleine Hauskapelle; dahin gehe ich und bete, wenn ich mich ermattet fühle, und dieses Mittel hat bei mir seine stärkende Kraft noch nie verfehlt.““ (M.Haug, Er ist unser Leben, Nr.595)

Beten: Nur in der Not?

„Veit Dietrich, der 1530 auf der Coburg mit Luther zusammen war, schrieb am 30.Juni an Philipp Melanchthon: „Es geht kein Tag vorüber, an welchem er (Luther) nicht aufs wenigste drei Stunden, so zum Studieren am allerbequemsten sind, zum Gebet nimmt. Es hat mir einmal geglückt, daß ich ihn beten hörte. Hilf, Gott, welch ein Geist, welch ein Glaube in seinem Worten. Er betet so andächtig, wie einer, der mit Gott redet, mit solcher Hoffnung und Glauben, wie einer, der mit seinem Vater redet.““ (M.Haug, Er ist unser Leben, Nr.601)

„Das Kind betet, der Mann will.“

„Der bekannte Berliner Armenfreund, Baron von Kottwitz, besuchte einmal den Philosophen Fichte, der den schlichten Mann anfänglich ziemlich von oben herab behandelte. Im Lauf des Gesprächs bemerkte Fichte in seiner schroffen Weise: „Das Kind betet, der Mann will“. Darauf erwiderte ihm Kottwitz: „Herr Professor, ich habe sechshundert Leute zu versorgen und weiß oft nicht, woher das Brot nehmen. Da kenne ich nur ein Mittel: das Gebet zu meinem himmlischen Vater, und das hat mir auch immer noch geholfen.“ Fichte schwieg eine Weile, Tränen rollten ihm über die Wangen, und er sagte: „Ja, lieber Baron, dahin reicht meine Philosophie nicht.“ Vor seinem Tode, der im Jahre 1814 während der Befreiungskriege erfolgte, setzte er den alten Baron zum Vormund seines Sohnes ein. (M.Haug, Er ist unser Leben, Nr.607)

Die Macht des Gebets

Sören Kierkegaard: „Der archimedische Punkt außerhalb der Welt ist eine Betkammer, wo der wahre Beter in aller Aufrichtigkeit betet – er soll die Erde bewegen. Ja, es ist unglaublich, was ein solcher Beter, wenn er seine Tür schließt, drinnen alles vermag.“ (M.Haug, Er ist unser Leben, Nr.620)

„Haben Sie schon gebetet?“

„Ein früherer Mitarbeiter Friedrich von Bodelschwinghs (gest.1910)erzählt folgendes Ereignis: Der chirurgische Chefarzt von Bethel mußte Vater Bodelschwingh in einem Falle bedauernd mitteilen, daß ein Patient nicht mehr zu retten sei. Da platzte Bodelschwingh mit der Frage an den Professor heraus: „Haben Sie schon gebetet um seine Rettung?“ Der Professor lächelte diskret und mitleidig, und seine Assistenten taten das gleiche. Das übersah Bodelschwingh und sagte bloß: „Also nein! Gut, dann will ich jetzt einmal die Sache mit Gott bereden!“ Wohl eine Stunde lang lag er in seinem Zimmer auf den Knien und betete. Danach ging er wieder in die Krankenstube seines Patienten. Hier empfing ihn gleich die pflegende Schwester: „Herr Pastor, seit einer halben Stunde geht es dem Kranken ganz plötzlich auffallend besser!“ – Nach einigen Wochen war der Kranke genesen. Da pochte in einer stillen Stunde der Professor an Bodelschwinghs Tür: „Herr Pastor, ich will ganz gewiß nicht wieder lächeln, wenn Sie zum Beten auffordern!“ (M.Haug, Er ist unser Leben, Nr.624)

Rettung vom Tode

„Aus dem Rachen des Todes gerettet. Luther: „Das Gebet tut große Wunder. Es hat zu unserer Zeit drei von den Toten auferweckt: mich, da ich todkrank gelegen bin, meine Hausfrau Käthe, die auch todkrank war, und Magister Philipp Melanchthon, der im Jahre 1540 zu Weimar todkrank lag… Wiewohl Befreiung von Krankheiten und leiblichen Gefahren geringe Wunder sind. Man soll sie sich aber merken wegen der Schwachen im Glauben“. (M.Haug, Er ist unser Leben, Nr. 623)

Wenn Gott dein Gebet nicht erhört?

Luther: „Wenn nicht geschehen wird, was wir wollen, so wird geschehen, was besser ist.“ (M.Haug, Er ist unser Leben, Nr. 636)

Der Artikel: „Die Bedeutung des Gebets“ wird noch erstellt und
kann in Kürze über die Seite „Gebet“ abgerufen werden.

Über den Autor

Friedemann Schwarz
Pfarrer i.R.
Egenhausen … mehr Infos



Die Website durchsuchen